Neurergus kaiseri (SCHMIDT, 1952)

Zagros-Molch

 

 

 

 

Verbreitung

                           
 

Bestand  2009-2018

 

Neben dem Bergmolch ist der Zagros-Molch meiner Meinung nach einer der am schönsten gefärbten Molche überhaupt. Er erreicht auch in etwa die Größe von Ichthyosaura alpestris. Sein Vorkommen beschränkt sich auf das Zagros-Gebirge im Iran. In diesem montanen Gebirge lebt diese Art in den unterirdischen, karstartigen Höhlensystemen, wahrscheinlich eine Anpassung an das halbwüstenartige Klima dieser Gegend.

Die Lebensweise dieses Molches ist in freier Natur noch wenig erforscht, man nimmt an daß diese einst tümpelbewohnende Art durch das immer "schwanzlurchfeindlicher" werdende Klima sich langsam in die unterirdische Karstwelt zurückzog. Nur selten, wahrscheinlich nur während der Paarungszeit, ist Neurergus kaiseri auch an der Oberfläche zu finden.

Beckeneinrichtung: Neurergus kaiseri bewohnt bei mir ein 60er Aquarium. Der Wasserstand beträgt etwa 8cm. Das Becken ist weder beleuchtet noch bepflanzt. Einzige Einrichtung bilden übereinandergestapelte Steinplatten, die Höhlungen und Spalten über- und unter Wasser ergeben. Eine kleine Umwälzpumpe mit integriertem Filter sorgt für eine leichte Wasserbewegung.

Beobachtungen und Verhalten im Aquarium: Als ich meine Tiere erhielt, wußte ich noch relativ wenig über diese Art. In der Literatur war lediglich zu erfahren, daß es sich um eine bergbachbewohnende Art mit einer Anpassung an kühle Temperaturen handelt. Also bezogen sie ein Aquaterrarium mit Land-und Wasserteil, guter Beleuchtung und Bepflanzung.

Nach einiger Zeit zeigte sich dann aber leider erste Anzeichen der Molchpest, der auch zwei Tiere zum Opfer fielen. Das dritte Tier konnte ich durch Kaliumpermanganat-Behandlung retten. Es erholte sich und die Wunden an Schwanz und Rücken verheilten gut. Ich vermute daß die Tiere bereits vor dem Kauf infiziert waren. Mittlerweile habe ich die Einrichtung geändert, das Becken ist nun unbeleuchtet und dementsprechend auch unbepflanzt. Nur etwas Licht von den Nachbar-Aquarien dringt tagsüber ins Becken. 

Neurergus kaiseri hält sich bei mir tagsüber versteckt zwischen den Gesteinsspalten auf und kommt nur heraus, wenn ein Regenwurm ins Wasser gehalten wird. Relativ schnell "wittert" er denselben und verläßt seine schützende Deckung. Er lebt größtenteils vollaquatisch, selten sieht man ihn auch über Wasser in Gesteinshöhlungen und -spalten. Nachts jedoch wird er aktiv und man kann ihn gut mit der Taschenlampe beim Umherstreifen beobachten.

Versuche seitens der Fütterung haben ergeben, daß er kleine Regenwürmer besonders mag, aber auch Tubifex nicht verschmäht. Für Tubifex verläßt er aber nicht seine Deckung, sondern holt sie sich in der Nacht. Da ich diese in einen Unterwasser-Futternapf gebe, können sie nicht im Bodengrund verschwinden. Rote Mückenlarven jedoch nimmt er bisher nur sehr zögerlich bis überhaupt nicht an.

 

Videos:

Januar 2017, Wassertemp. 6°C

 

Bilder:

 

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