Haltungsbericht von Cordylus tropidosternum

 

Bestand seit 2012

 

Der Zwerggürtelschweif Cordylus tropidosternum ist eine in Ostafrika beheimatete, recht kleine Echsenart. Er wird kaum länger als 18cm, wobei die Männchen kräftiger und größer sind. Sein Lebensraum sind savannenartige Gebiete, die mit Steinen und Tothölzern strukturiert sind. Dort bewohnt er Felsspalten und ist unter Hölzern zu finden. Sie bringen lebende Jungtiere zur Welt, i.d.R. 2-5 Stück. 

 

Mein Pärchen bewohnt ein 80er Aquarium, das als Terrarium umgebaut wurde. In den vorhandenen Beleuchtungskasten mit zwei Tageslichtröhren habe ich große Belüftungslöcher geschnitten und mit Drahtgaze verschlossen, um eine gute Belüftung zu gewährleisten. Außerdem ist ein 60W-Spotstrahler und eine 27W-Leuchtstoffkompaktlampe mit 10% UVB-Abgabe installiert. Die "normalen" Röhren leuchten 12h pro Tag, die UVB-Lampe 10h, und der Spot 8h. So wird eine unterschiedliche Beleuchtungs- und Wärmerintensität simuliert. Tagsüber ist es dann, bei voller Beleuchtung, etwa 26-28 Grad warm. Unter dem Spot werden es bis 35 Grad. Nachts sinken die Werte auf Zimmertemperatur herab.

Das Terrarium ist mit vielen Steinen und Hölzern strukturiert, die Höhlungen und Spalten ergeben. Außerdem ist eine große Wurzel, eine Korkröhre und Kunstpflanzen vorhanden. Eine Wasserschale darf natürlich nicht fehlen. Der Bodengrund besteht aus schwarzem Sand, der mit hellem gemischt wurde. 

 

Verhalten der Tiere

Cordylus tropidosternum hält sich mit Vorliebe versteckt auf, zumeist in Steinspalten oder unter Hölzern und in Korkröhren. Er ist nicht sehr aktiv, ein einmal angenommener Versteckplatz wird nur selten verlassen. Sie sonnen sich auch nur kurz und nicht sehr intensiv. Auch ein Umherstreifen im Terrarium, wie bei Eutropis multifasciata, wurde nur selten beobachtet. Nur beim Füttern verlassen sie ihre Verstecke und begeben sich auf die Jagd. Aber sie sind nicht so geschickt und schnell wie der Vielstreifenskink, und verfehlen öfters die Beute. 

Im Verhalten sind sie ruhig und behellen sich nicht gegenseitig, sind aber auch recht scheu. Das führe ich aber, wie schon bei meinen Vielstreifenskinken, darauf zurück daß ich umgebaute Aquarien als Behälter wählte. Der Nachteil gegenüber den herkömmlichen Terrarien ist daß man nur von oben in die Behälter gelangen kann, und das löst natürlich immer den Fluchtreflex aus. Vorteile sind aber der geringere Preis und die m.E. schönere Optik der Aquarien. Wenn man sich aber ruhig verhält, kann man die Tiere gut beobachten. 

Gefüttert wird hauptsächlich mit Heimchen und Grillen, die vorher mit Vitamin- und Mineralstoffen eingestaubt werden. Die Fütterung erfolgt nur einmal wöchentlich, da sich gezeigt hat daß die Tiere nicht sehr gefräßig sind. Früher habe ich öfters gefüttert mit dem Ergebnis, daß immer mehr nicht gefressene Heimchen und Grillen das Terrarium bevölkerten. Nach etwa einer Woche sind fast alle verspeist, und es kann nachgefüttert werden. 

Zu einer Paarung kam es bisher nicht, zumindest nicht zu einer von mir beobachteten. Aber das ist mir ganz recht, da ich nicht unbedingt züchten möchte.

 

Aktualisierung 2015

Im Verhalten haben sich die Tiere in den vergangenen drei Jahren nicht verändert, immer zeigen sie sich recht scheu. Die Einrichtung habe ich ein wenig verändert, es wurden Kletteräste eingebracht, die auch durchaus genutzt werden. Als Bepflanzung habe ich nun eine Sukkulenten-Art gewählt, da sie nicht von den Futterinsekten angefressen wird. Sie kommt mit den verhältnismäßig trockenen Bedingungen im Terrarium recht gut zurecht. Außerdem wird jeden Abend nach Abschalten des Lichts ausgiebig gesprüht. 

 

Literatur: Gürtelschweife: Biologie, Haltung und Zucht - Jens Reissig - Edition Chimaira 2014 - ISBN: 978-3-89973-436-2, 249 Seiten

 

 

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Bilder

 

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Terrarium nach drei Jahren Betrieb






Terrarium kurz nach Einzug der Tiere
 

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